Alpine Natur
Alpine Landschaften
Die Alpen sind eine beeindruckte Gegend, ob es nun das Wetter, Tiere oder botanische Phänomene sind. In diesem Bereich unseres Alpinen Lifestyle Magazins zeigen wir in Einblick, schreiben über Pflanzen von Blumen, Sträuchern, Moosen bis Bäume und Tiere.
Die Themen sind vielfältig, da die Alpen verschiedenste Ausprägungen haben, von hohen Bergen zu Tälern und überziehen verschiedene europäische Länder von Frankreich, bis Italien, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Deutschland und Slowenien.
Die Gämse
Die Gämse, Gemse, Gams ist vor allem durch ein Brauchtum sehr präsent im Alpenraum – durch den Gamsbart.
Die Gämse ist ein Paarhufer. Sie lebt im Gebirge und ist etwa so groß wie ein Reh, ihre Schulterhöhe beträgt 70-85 cm. Gämsen sind zwischen 30 und 50 kg schwer. Ihre Länge beträgt 110-140 cm, ihr Schwanz ist bis zu acht Zentimeter lang.
Gämsen sind in Gestalt und Aussehen Ziegen sehr ähnlich, sie haben aber grauschwarze Deckhaare, auf dem Rücken einen schwarzen Längsstrich. Das Winterfell ist dunkler als das Sommerfell. Ihr Fell bietet ihnen im Gebirge gute Tarnung. Gämsen haben schlanke, an der Spitze nach hinten gebogene, kurze schwarze Hörner, man nennt sie "Krucken". Bei den Gämsen haben Geißen wie Böcke Hörner.
Gämsen leben meist in Rudeln von mehreren Tieren. Es sind oft einige Weibchen und ihre Jungtiere und ein Bock. Die Weibchen, sie werden auch als Geißen bezeichnet, säugen ihre Jungen und lehren sie das Klettern an steilen Hängen. Die Gämse findet man in allen Gebieten der Alpen, aber auch in den Pyrenäen, den Karpaten und in Anatolien.
Sie fressen Gras und Kräuter aber auch Wurzeln und sind genügsame Tiere, wie ihre Verwandten die Ziegen.
Gämsen sind recht scheu, wenn sie ein Geräusch hören oder Menschen wittern (riechen) rennen sie schnell davon.
Ein natürlicher Feind der Gämse ist der Luchs, Wolf, Bär und Steinadler. Gämsen sind auch durch Schneelawinen und Gerölllawinen bedroht. Ihr größter Feind ist allerdings der Mensch, der ihre Lebensräume im Gebirge zerstört. Gämsen werden von Menschen gejagt. Als Trophäe gelten die Hörner, bzw. der Kopf, und der "Gamsbart". Der Gamsbart stammt von den Rückenhaaren von Gamsböcken. Auch ihr Fell ist sehr beliebt, mit einem zarten feinem Leder und das Fleisch der Gemse bekannt für seinen angenehmen Geschmack und daher beliebtes Wild.
Und natürlich kommt die "Gams" oder das "Gamserl" auch in Volkslieder vor, wie jenem vom "Gamserl schwarz und braun".
Hier eine der vielen Textvarianten. Wie bei Volksliedern üblich gibt es verschiedene Versionen und oft unterschiedliche Strophen, teils werden neue dazu erfunden, teils umgetextet, auch bei Hubert von Gosern Trad II findet man das Lied mit ein paar Adaptionen.
Die Gamserln schwarz und braun
1. Die Gamserln schwarz und braun
Die Gämse, die von manchen auch Ziege der Berge genannt wird
Die san so liab anz'schaun
Wanns d'as schiaßn willst
So muaßt die aufi traun.
Sie san so vogelgschwind
Sie habn di glei im Wind
Sie fangans pfeifen an
Aft sans davon.
Jodler
2. Und wia is znagst han gsegn
Sans eahna sechzehn gwen
Über d'Schneid sans aufi
So viel i han no gsegn.
I tua mi niederduckn
Und laß mei Stutzerl knalln
Und wie i aufi schau
Is aba gfalln.
Jodler
3. Des Gamserl is scho troffn
Es hat mi net betrogn
I han durchs Feu'r gsegn
Es san die Hoar aufgflogn.
Hat do des Luaderviech
An Zentna odr an halbn
Ja wia is gwogn hab'
Wohl auf der Alm.
Jodler
Eine "hochdeutschere" Version:
1. Die Gämsen schwarz und braun
sind so lieb anzuschauen
wenn Du sie schießen willst,
musst Du Dich hinauftrauen,
Sie sind Vogelgeschwind,
sie haben Dich gleich im Wind [können Dich schnell wittern]
Sie beginnen zu pfeifen
Und sind schon davon.
2. Und wie ich kürzlich gesehen haben
sind es 16 gewesen,
über den Bergrücken sind sie hinauf,
soviel habe ich noch gesehen.
Ich bücke mich nieder,
laß meine Büchse (mein Gewehr) knallen,
und wie ich hinaufsehe,
ist es heruntergefallen.
3. Die Gemse ist schon getroffen,
ich habe mich nicht getäuscht,
ich habe durch den Schuss gesehen,
es haben sich die Haare bewegt.
Und das Gauner-Tier,
wog einen Zentner oder einen halben,
wie ich es wog,
auf der Alm (in der Almhütte).
16.06.2008