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In den 70ern gab es bei uns zu Hause manchmal Cevapcici und Ajvar. In den Metzgereien und Fleischhauereien wurden fertig-gewürzte Cevapcici verkauft (gleich neben den Schaschlikspießen), Ajvar gab es meist noch vom letzten Urlaub. Klassisches Ajvar wie sie es aus dem Slowenienurlaub kennen, ist mit Paprika, Auberginen, Pfefferoni und Knoblauch und wir sehr lange und langsam geröstet. Ein wenig abgewandelt mache ich gerne eine schnelle Gemüse-Sauce aus Paprika zu Fleischbällchen oder faschierten Laibchen. Die schnelle Paprikasauce ist eine tolle Alternative zu Tomatensauce oder Ketchup.
Die Sauce verspeisen wir meist noch warm, man kann sie aber auch in ein Marmeladeglas füllen und ein Weilchen im Kühlschrank aufbewahren. Die Sauce passt warm oder kalt auch wunderbar zu Köttbullar, Albondigas, Frikadellen, Kotleti, Buletten, Fleischpflanzerl, Hackbällchen, Fleischlaberl - eben alles was aus Hack oder Faschiertem hergestellt wurde. Man kann sie auch zu Fisch oder gebackenen Camembert servieren
Zutaten:
1 große, fleischige rote Paprika (oder 1,5 - 2 bei kleineren)
1 große Zwiebel
1-2 Chilis
100ml Wasser
1TL Apfelessig
1/2 TL Zucker
Salz
Messerspitze Kreuzkümmel und Curry
Zum nostalgischen Essen gibt es auch nostalgisches Geschirr - das Teller ist aus dem Hausrat meiner Grossmutter aus dem ich schon als Kind gegessen. Zum blauen Muster auf weißem Teller passt die pikante Paprikasauce doch vorzüglich.
Das Gemüse waschen, entkernen bzw. schälen, grob schneiden und dann mit dem Pürierstab roh zerkleinern.
Im Bratrückstand der faschierten Laibchen (oder in einem Topf mit ein wenig Öl) ein wenig rösten, Hitze erhöhen, Wasser zugießen, salzen, Essig dazu und dann 5-10min köcheln lassen, mit Gewürzen abschmecken und servieren.
Zu den Fleischbällchen und Paprikasauce servieren wir einen Gurkensalat in Sauerrahm (saure Sahne).
Die Sauce können sie auch in größere Menge und auf Vorrat herstellen und auch Zutaten abwandeln. Einzig bei der Dosierung des Apfelessigs ist Vorsicht geboten. Besser zuerst mit wenig beginnen und danach die Menge steigern. Beim Zucker sind wir eher sparsam, da die Gemüsezutaten an sich schon süßlich sind, zudem hat der Apfelessig die fruchtig-süß-saure Note, die herrlich zur Sauce passt und ihr einen Relish-Charakter verleiht.
Wie es sich für ein Familienessen gehört wählt jeder und jede selbst was aufs Teller kommt - und dekoriert auch selbst. Und so hat auch der kleine Fleischtiger eine Portion Gemüse am Teller, getarnt als coole Chili-Sauce - psst, nicht verraten.
Unser heuriger Chili - die Sorte Skopje - ist roh ziemlich feurig scharfer, beim Dünsten verliert er die Schärfe, deshalb bewahre ich die Kerne und Seitenwände der Chilis auf und gebe sie erst kurz vor dem Servieren dazu, dann wird die süß-saure Paprikasauce auch noch schön chili-scharf. Einzig Konservieren kann ich die Sauce mit rohen Zutaten nicht lange, aber wie gesagt, bei der kleinen Menge, ist sie einfach schnell weg. Als Paprikasauce für Kinder kann man die Chili genauso gut weglassen.
Gourmets können die Schalen vor dem pürieren entfernen – dazu den Paprika blanchieren, anbraten, oder im Rohr grillen.
Gemüse pürieren ist bei uns in der Familie schon lange ein Trick um bei Kindern verschmähte Gemüsesorten immer wieder mal auf den Speiseplan zu schmuggeln. Selbstgemachte Gemüsesoßen lieben wir, weil Dir da einfach kontrollieren können, was wir essen und gerade auf künstliche Aromen und Konservierungsmittel verzichten können und nie soviel Zucker verwenden wie er in den industriell-gefertigten Soßen üblich ist.
Wer bei so viel farbenprächtiger oranger Paprikasoße richtig Lust auf orange bekommen hat, findet noch mehr fotografische orange-Inspirationen bei Luzia Pimpinella.
Viel Spaß beim Zubereiten des Paprikasauce Rezepts!
08.10.2011